Georgiens verborgene Schätze: Einzigartige archäologische Stätten laden zum Entdecken ein
Archäologische Denkmäler sind vom Menschen geschaffene Denkmäler der materiellen Kultur, die Gegenstand archäologischer Forschung sind. Ein archäologisches Denkmal umfasst alles, was Spuren menschlicher Existenz und Tätigkeit aufweist, beispielsweise Siedlungen, Ruinen, Gräber, Haushaltsgegenstände, Münzen, Schmuck usw. Archäologische Denkmäler sind meist mit Erde bedeckt und müssen erst durch archäologische Ausgrabungen freigelegt werden. Es gibt einige einzigartige archäologische Stätten, die man besuchen sollte, wenn man in Georgien ist.
Für Liebhaber der Archäologie und Geschichte!
Georgien ist reich an archäologischen Denkmälern. Wenn Sie sich also für Archäologie und Geschichte interessieren, dann wären diese das Richtige für Sie!
Archäologischer Fund in Georgien: Über 500 Siedlungen aus der Altsteinzeit entdeckt
In Georgien wurden mehr als 500 Siedlungen aus der Altsteinzeit entdeckt, von denen einige als Denkmäler von außergewöhnlichem universellem Wert gelten. Eine davon – die Stätte von Dmanissi. Der Ort befindet sich in der heutigen Region Kwemo Kartli und ist 1,8 Millionen Jahre alt und die älteste Hominidensiedlung in Eurasien.
Am Standort Dmanissi wurde die bedeutendste anthropologische Sammlung des Homo erectus entdeckt (fünf Schädel, Mundgliedmaßen und Teilskelette). Die erste menschliche Migration aus Afrika brachte den Homo erectus aus Dmanissi in dieses Gebiet, weshalb die Bewohner von Dmanissi als «die ersten Europäer» bezeichnet werden.
Die Schädel von Dmanissi wurden künstlerisch nachgebildet. Sie wurden mit den mittelalterlichen georgischen Namen Seswa (für den Mann) und Msia (für die Frau) getauft. Übrigens, wenn Sie wissen möchten, wie sie aussahen, sind die Schädel im Staatlichen Simon Dschanaschia Museum für Geschichte ausgestellt. Die Entdeckung von Dmanissi ist von großer Bedeutung für die Forschung der menschlichen Evolution und ihrer Besiedlung auf der Erde.
Das Museumsreservat in Dmanissi zeigt auch archäologische Schichten sowie mittelalterliche Siedlungen der späten Bronze- und frühen Eisenzeit. In diesen Siedlungen kann man gepflasterte Straßen, eine Kanalisation, Tore, Werkstätten, Ställe, Keller, Bäder und Wohnungen entdecken. Auch die nach Asien führende Karawanenstraße verlief dort. Mit einem Wort, die Stadt war voller Leben. Ab Ende des 14. Jahrhunderts wurde Dmanissi mehrfach von verschiedenen Invasionstruppen angegriffen. Bis zum 18. Jahrhundert blieben nur noch Ruinen der Stadt übrig.
Grakliani-Gora: Eine faszinierende archäologische Stätte enthüllt 1,8 Millionen Jahre alte Werkzeuge
In der Region Schida Kartli, Bezirk Kaspi, befindet sich eine äußerst einzigartige archäologische Stätte, die als Grakliani-Gora (Hügel) bekannt ist. Funde der Siedlung Grakliani zeigen 11 verschiedene Zeitabschnitte der gesellschaftlichen Entwicklung, von der Steinzeit bis zur Antike. Die frühesten in Grakliani entdeckten Werkzeuge stammen aus der Dmanissi-Ära oder vor etwa 1,8 Millionen Jahren.
In diesem Gebiet wurden Hunderte Gräbern und Siedlungen, Wohnkomplexen, religiösen Gebäuden, Tongefäßen, Gegenständen aus Bronze, Eisen, Silber und Gold, Haushalts- und Militärwerkzeugen sowie Schmuck gefunden. Außerdem wurden hier sechs einzigartige Waagen – ein äußerst wichtiges Handelsinstrument – entdeckt, darunter eine besondere lokale Gewichtseinheit – 363 Gramm. Die Spuren menschlicher Aktivitäten auf dem Grakliani-Hügel endeten im 2.-1. Jahrhundert v. Chr. Zuvor lebte dort offensichtlich eine kulturell entwickelte Gesellschaft, die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zu allen großen Zivilisationszentren der damaligen Zeit pflegte.
[Bildquelle: Funde von Grankliani-Hügel © Stadtverwaltung von Kaspi]
Die historische Bedeutung des Grakliani-Hügels wird durch eine Inschrift verstärkt. Tatsächlich wurde hier im Tempel eine unbekannte Schriftprobe aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. gefunden. Dies beweist, dass es in Georgien die Schrift vor längerer Zeit geben muss, als bis jetzt bekannt. Wissenschaftler glauben, dass der Grakliani-Hügel aufgrund seiner strategischen Lage wahrscheinlich eine wichtige Durchgangsstraße für die oben erwähnte Karawanenroute war.
Georgier kultivierten bereits vor Jahrtausenden Wein und Weizen
Beweise deuten darauf hin, dass die Menschen in Georgien während der gesamten Ära der Jungsteinzeit Trauben kultivierten, um Wein herzustellen und Weizen zu säen. Der Arachlo-Hügel ist eine vielschichtige Siedlung in der Gemeinde Kwemo Bolnissi, die auf das 6. bis 5. Jahrtausend v. Chr. zurückgeht. Die dort gefundenen Haushalts- und Landwirtschaftsgeräte zeugen von der hochentwickelten Land- und Viehwirtschaft der Gegend. In der Jungsteinzeit wurden in Georgien Weizen und Gerste gesät, Obstbäume und Weinreben angebaut.
Auf dem Schulaweri-Hügel wurden auch versteinerte Traubenkerne gefunden, deren Alter auf 8.200 Jahre geschätzt wird. Viele Experten weltweit glauben, dass dies die älteste kultivierte Rebe der Welt ist, was Georgien zum Geburtsort der Weinherstellung macht.
Samschwilde – Kulturelle Kontinuität von der Jungsteinzeit bis zum Mittelalter
Samschwilde ist eine Siedlung, die mit der Mtkwari-Araxes-Kultur verbunden ist. Es handelt sich aber nicht um ein Denkmal eines bestimmten Zeitabschnitts. Hier kommen alle Epochen vom 4. Jahrtausend v. Chr. bis ins Spätmittelalter zusammen. Das Denkmal liegt 1,5 Kilometer östlich der heutigen Siedlung Samschwilde. In diesem Gebiet wurden 22 Denkmäler, darunter Häuser und Gräber, durch archäologische Ausgrabungen entdeckt.
In Samschwilde wurden Keramikprodukte und -werkzeuge, kreisförmige religiöse Strukturen, Familien- und Gemeinschaftsbestattungen gefunden. Es ist bemerkenswert, dass Samschwilde, wie Historiker behaupten, während des gesamten Mittelalters eines der Zentren der Handwerksproduktion war. Dort sollten es Werkstätten von Ton-, Glas- und Schmuckfachwerk gegeben haben.
Archäologische Schätze in Nokalakewi: Zeugnisse eines prachtvollen antiken Lebens
Nokalakewi, auch Zichegodschi oder Archeopolis genannt, liegt in der Region Samegrelo in der Gemeinde Senaki. Nokalakewi war früher das politische Zentrum des alten Königreichs Kolchis. Lebensspuren dort gehen auf das 4.-3. Jahrhundert v. Chr. zurück und dauern bis zum 4.-5. Jahrhundert n. Chr. an. Archäologische Funde in Nokalakewi weisen auf einen hohen Lebensstandard hin. Dort wurden Gold, Silber, Bronze, Glasperlen, Ringe und Ohrringe aus dem 3. bis 1. Jahrhundert v. Chr. gefunden.
Laut einigen Forschern ist diese Region die Heimat der mythischen Stadt Aia, die mit den Geschichten von Jason, Medea und dem Goldenen Vlies verbunden ist.
[Bildquelle: Ruinen von Nokalakewi © GNTA]
Dinosaurier-Fußabdrücke auf dem Sataplia-Berg
Etwa 200 versteinerte Fußabdrücke von Dinosauriern, die vor 120 Millionen Jahren ausgestorben sind, wurden im Naturschutzgebiet Sataplia gefunden. Der Ort befindet sich auf dem Sataplia-Berg in der Region Imereti in der Nähe der Stadt Kutaisi. Darüber hinaus ist es der einzige bekannte Ort auf der Welt mit Spuren der Existenz verschiedener Arten – sowohl pflanzenfressender als auch fleischfressender Dinosaurier.
Zwei Touristenpfade im Naturschutzgebiet ermöglichen es den Besuchern, auch den charakteristischen kolchischen Wald zu sehen. Hier befinden sich auch eine Einrichtung zum Schutz von Dinosauriern, Ausstellungsgalerien, ein biospeleologisches Museum und eine Panorama-Aussichtsplattform aus Glas mit einer atemberaubenden Perspektive auf Imereti.
Prometheus-Höhle – eine fabelhafte unterirdische Welt
Es wäre kaum übertrieben zu sagen, dass Sie den Anblick der Prometheus-Höhle in der Region Imereti, 20 km von Kutaisi entfernt, nie vergessen werden. Hier können Sie versteinerte Wasserfälle, Eisschilde, Kalkfelsen und andere Naturwunder beobachten, während Sie 1.420 Meter in die Höhle eintauchen.
Man kann einen Teil der Strecke auch mit dem Boot erkunden.