Kulturelles Erbe Georgiens

Das kulturelles Erbe Georgiens ist reich und vielfältig und spiegelt die reiche Geschichte und Traditionen des Landes wider. Es ist ein wichtiger Teil der nationalen Identität und ein wesentlicher Bestandteil der georgischen Gesellschaft.

Das Land ist reich an kulturellem Erbe, das bis in die Antike zurückreicht. Die georgische Kultur ist geprägt von einer einzigartigen Mischung aus ost- und westeuropäischen Einflüssen, die sich in der Sprache, Architektur, Musik, Kunst und Religion widerspiegeln.

Geschichte & Religion: Georgiens faszinierende Vergangenheit

Die Geschichte Georgiens ist eine Geschichte des Freiheitskampfes. Fast alle großen Reiche der Welt haben versucht, sich dieses Landes zu bemächtigen. Dennoch gelang es den Georgiern erstaunlicherweise, zu überleben und ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Es gab Zeiten, in denen mehrere große Besatzer gleichzeitig um Einfluss kämpften. Der Grund für all diese Kriege war die strategische Lage Georgiens zwischen Europa und Asien an der Hauptverkehrsader – der Seidenstraße

Kulturelles Erbe Georgiens; Chronik der Geschichte

Archäologische Ausgrabungen belegen, dass alte Menschen (Hominiden) auf dem Territorium Georgiens lebten. Der in 90er Jahren in Dmanissi entdeckte menschliche Schädel ist 1,8 Millionen Jahre alt und der älteste auf dem Territorium Europas. Dies bedeutet, dass Georgien die Heimat des ersten Europäers ist.

Als eines der ersten Länder der Welt, das sich erst im 4. Jahrhundert n. Chr. zum Christentum bekehrte, zeichnet sich Georgien heute durch Religionsfreiheit und Toleranz aus. Menschen verschiedener Glaubensrichtungen und Konfessionen leben hier seit Jahrhunderten friedlich zusammen. [Bildnachweis: Chronik der Geschichte Georgiens]

Die Mehrheit der Bevölkerung ist christlich-orthodox. Georgien ist eines der wenigen Länder, in denen orthodoxe und katholische Kirchen, Synagogen und Moscheen nebeneinander existieren. In allen Regionen Georgiens findet man alte christliche Kirchen, die mehrere tausend Jahre alt sind und zum Teil auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes stehen.

Die faszinierende Vielfalt von Herkunft, Sprache & Schrift

Die Georgier nennen ihr Land Sakartwelo, also, das Land der Kartwelen. Die muttersprachliche Bezeichnung für Georgier heißt «Kartweli». Davon kommt auch die Bezeichnung Sakartwelo (sa- ist Präfix, -o Suffix). Die Bezeichnung Kartweli taucht in früheren schriftlichen georgischen Quellen auf: z. B. in der georgischen Chronik «Das Leben Kartlis», wo das Leben der «kartwelischen» Könige beschrieben ist. Die Bezeichnung «Kartweli» ist also bereits zu Beginn der georgischen Schrift vorhanden.Die Bezeichnung «Sakartwelo» ist später entstanden.

Kulturelles Erbe Georgiens; Georgische Schrift

Die Georgier gehören zu ältesten Völkerschaften der Welt. Zum Thema der Herkunft gibt es mehrere Theorien. Seit der 30-er Jahre des 20. Jahrhunderts wird die Theorie bevorzugt, nach der Georgier Ureinwohner des Kaukasus waren, ihre Sprache jedoch eine aus der kaukasischen Sprachfamilien sei. Diese Sprachfamilie wird als iberisch-kaukasisch bezeichnet. Sie ist eine von mehreren aus dem Kaukasus, den man auch Berg der Sprachen nennt. Zur georgischen Sprachfamilie gehören Megrelisch, Tschanisch, Lasisch und Swanisch. Der älteste literarische Text stammt aus dem 5. Jahrhundert nach Christus. In Georgien verwendet man eigene Schrift, die zu den 14 Alphabeten der Welt gehört.

Mehr zur georgischen Sprache und Schrift ➤➤➤

Kulturperle des Kaukasus: Die vielfältige Welt der georgischen Kultur

Sie sind dabei, ein Land mit vielfältiger Kultur, reicher Geschichte und einzigartigen Artefakten zu entdecken? In Georgien lebte der erste Mensch außerhalb Afrikas, der sich vor etwa 2 Millionen Jahren in dort niedergelassen hat. 

Georgien ist ein altes Land zwischen der asiatische und europäischen Zivilisation, in dem diese beiden Lebensweise und Traditionen seit Jahrtausenden verschmelzen. In der Tat hat dieses Land viele erstaunliche Dinge zu zeigen und Ihnen zu erzählen! 

Es ist unwahrscheinlich, Georgien zu besuchen und sich nicht von seiner traditionellen Architektur verzaubern zu lassen, die mehr als 1300 Jahre zählt. Auf den Straßen der Stadt, Flußschluchten und Berggipfeln sehen Sie alte, einzigartige Kuppeltempel, die mit Fresken bemalt sind, die auf der Grundlage der Bibel geschaffen wurden. [Bildnachweis: Felsenstadt Wardsia]

Die georgische polyphone Musik ist weltweit bekannt für ihre besondere harmonische Klangfülle. Seit 2001 gehört georgische polyphone Musik zur Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Die polyphone Struktur dieser Musik hat sich im Laufe der Jahrhunderte nicht verändert und ist immer noch im ganzen Land zu hören – in der Stadt und auf dem Land, in den Kirchen und Klöstern sowie bei verschiedenen kulturellen Veranstaltungen. Die georgische traditionelle Tafel (Supra) ist ohne diese Musik nicht vorstellbar. Diese Klangfülle ist Teil des genetischen Codes der Georgier und drückt den Charakter dieser Nation am genauesten aus.

Kulturelles Erbe Georgiens; Felsenstadt Wardsia


Rhythmus, Dynamik, geometrische Ordnung, Disziplin, viel Energie, gleichzeitige Teamarbeit und Individualismus – das ist der georgische Volkstanz. Der georgische Tanz verkörpert die Geschichte Georgiens – Kampf, Entwicklung, Frieden, Liebe, die erstaunliche Synthese von Fest und Trauer. Schnelle und präzise Solorollen wechseln sich mit ruhigen und dynamischen Gruppenchoreographien ab, Schwerttanz mit leichten und ernsten Frauentanzrollen. Georgische Volkstänze sind in der ganzen Welt sehr beliebt, deshalb lohnt es sich, Konzerte georgischer Tanzgruppen zu besuchen.