Europäische Architektur: Route 1

Tradition und Innovation im Einklang

Ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts erlebte Tbilissi eine grundlegende Transformation in historisch-politischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht. Die Wende innerhalb des russischen Reiches veränderte die Situation vollständig. Die politischen und kulturellen Kontexte änderten sich. Tbilissi, das durch die Invasion von Agha-Muhammad Khan im Jahr 1795 gründlich zerstört wurde, begann langsam wieder aufgebaut zu werden. Dadurch hielt europäische Architektur Einzug in Tbilissi. Durch die Einführung von Handels- und Industriekapital brach die Subsistenzlandwirtschaft zusammen und alte Wirtschaftsbeziehungen wurden unterbrochen. Tbilissi, das im Einflussbereich des russischen Kapitals lag, baute seine Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zu Russland und Europa aus.

Route 1

Platz der Freiheit, Stadtverwaltung Tbilissi

Das Gebäude entstand in den 1830er Jahren unter kaiserlich-russischer Herrschaft und wurde mehrmals umgebaut. Bis 1879 diente es als Kanzlei des Polizeichefs und der Polizeiabteilung. Ein Wettbewerb zur Umgestaltung des Gebäudes zum Rathaus (Städtisches Haus) wurde 1878 ausgeschrieben. Das Projekt des Architekten Paul Stern gewann. Die Fassade spiegelt den damals beliebten exotischen Stil mit neo-maurischem Design wider. Im Jahr 1910 wurde ein Turm hinzugefügt. 1912 hat man das Gebäude weiter ausgebaut.

Europäische Architektur, Stadtverwaltung Tbilissi

Jugendpalast

Jugendpalast

Der Jugendpalast befindet sich in Rustaweli-Prospekt 6. Ursprünglich wurde der Palast des Vize-Regenten des Russischen Reiches. Später hat man das Regierungshaus der Demokratischen Republik Georgien zwischen 1845 und 1847 nach dem Entwurf von Semionow erbaut. Zwischen 1858 und 1859 erhielt der Palast durch den Architekten Otto Jakob Simonson eine innovative Note. Er ersetzte die klassizistische Fassade mit Elementen der Renaissance durch eine harmonische Zusammenstellung eckiger und schroffer rustikaler Arbeiten. Dabei wurden korinthische Pilaster und Bögen, Arkaden mit Galerien und Medaillons sowie kreisförmige Giebel verwendet. Der Palast ist bekannt für seinen schönen Garten und eine große Halle, die von Spiegeln gesäumt ist.

Galaktion Tabidse-Straße. Das Wohnhaus in Tabidse-Straße 22 gehörte der Familie Tamamschews (armensicher Geschäftsmann und Wohltäter). Es wurde im Jahr 1883 vom Architekten Alexander Salzmann erbaut. Das architektonische Dekor ist im alten georgischen Stil gehalten.

Wohnhäuser in Pawle Ingorokwa-Str. Das zweistöckige Wohnhaus Nr. 6 in zwei Stufen gebaut. Der Hauptteil wurde am 3. September 1887 nach dem Entwurf des Architekten Aleksander Schimkewitsch erbaut. Das zweistöckige modernistische in Ingorokwa-Str. 20 ist aus dem Jahr 1914. Das Innere war von besonderer Bedeutung.

Wohnhaus, Kikodse-Str. 6. Das zweistöckige Wohnhaus aus dem Jahr 1906 nach dem Entwurf eines berühmten Architekten aus Tbilissi, Aleksander Oserow (1849-1922).

Matschabeli-Straße 13. Das zweistöckige modernistische Wohnhaus mit Zwischengeschoss wurde im Jahr 1905 nach dem Entwurf des deutschen Architekten Karl Zaar erbaut.

Nationale Bibliothek

Die Nationale Bibliothek befindet sich in Gudiaschwili-Str. 3-5. Es ist ein ehemaliges Bankgebäude. Das Hauptgebäude wurde 1913-1916 nach dem Entwurf des Architekten Anatoli Kaligin und des Künstlers Heinrich Hrinewski erbaut. Die Architektur ist bemerkenswert für die Verwendung georgischer traditioneller Formen. Das Innere des Gebäudes ist reichhaltig mit Gemälden und Dekorationen verziert.

Nationale Bibliothek, Innenraum

Nationale Bildergalerie, Rustaweli-Prospekt 11

Das Gebäude hat der Architekt Albert Salzmann entworfen. Das ehemalige „Tempel des Ruhms“ oder ein Militär- und Geschichtsmuseum hat man in den Jahren 1888-92 erbaut. Seit den 1930er Jahren existiert dort die Bildergalerie.

Informationen über das ehemalige Hotel London und das Paliaschwili Staatliche Akademische Theater für Oper und Ballett finden Sie auf der Seite Metropole zwischen Orient und Okzident.