Metropole zwischen Orient und Okzident

Tbilissi: Kulturelle Vielfalt und Begegnungen

Tbilissi – Metropole zwischen Orient und Okzident – ist der Ort, an dem Europa und Asien historisch in Kontakt gekommen sind. Die Architektur der ganzen Stadt zeigt dies besonders. Hinter europäischen Fassaden verbergen sich Höfe mit Maßbalkonen und Glasmalereien. Das typische Haus in Tbilissi entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und enthält sowohl europäische als auch orientalische Elemente. Diese sind immer noch als Stück ursprünglicher lokaler Architektur hervorzuheben.

Die in 1903er Jahren erbaute Häuser in Dadiani, Asatiani, Kikodze und Tschonkadse Straßen zeichnen sich durch eine harmonische Kombination aus europäischer Fassade und Holzbalkonen aus.

Das dreistöckige Wohnhaus in G. Tabidze-Straße aus dem Jahr 1896, stellt ein interessantes Stück Renaissance- und Barock-Eklektik dar. Das Haus hat einen reich verzierten Eingang. [Bildnachweis: Marriott Tbilisi Hotel]

Metropole zwischen Orient und Okzident; Marriott Tbilisi Hotel

Das zweistöckige Haus in Asatiani-Straße wurde in 1908 erbaut und ist eines der interessantesten Beispiele für pseudomoresken Orientalismus in Tbilissi. Es zeichnet sich durch keilförmige Embrasuren, Stalaktitenfriese, einen Achtpunktstern und stilisierte Ornamente auf den Steinbalkonen und die Holzelemente in den Glasgalerien mit Blick auf den Hof aus. Der Eingang ist ebenfalls reich im Moresque-Stil dekoriert und verfügt über wunderschöne Bögen und polychrome Ornamente.

Marriott Tbilisi Hotel auf dem Rustaweli-Prospekt

Das von Alexander Ozerow entworfene ehemalige Hotel Majestic wurde 1911 erbaut. Im Jahr 1915 gab Gabriel Ter-Melikow – ein Architekt aus Tbilissi – den letzten Schliff. Das Gebäude zeichnet sich durch seine Renaissance-Barockformen aus. Das Hotel hat man nach den schweren Schäden, die es durch den Tbilissi-Krieg von 1991-92 erlitten hatte, restauriert.

Das Offiziershaus auf dem Rustaweli-Prospekt

Das Gebäude wurde im Jahr 1916 erbaut und ähnelt Formen, die für den europäischen Neoklassizismus charakteristisch sind. Die abgerundeten Eckbalkone im zweiten Stock sind mit Karyatiden dekoriert. Diese hat der berühmte georgische Architekt Iakob Nikoladze entworfen. Das Gebäude war auch bekannt als Café «Das Boot der Argonauten». Das Café, gegründet in 1918, haben berühmte Künstlern Sdanewitsch, Gudiaschwili und Bazhbeuk-Meliaow bemalt.

Metropole zwischen Orient und Okzident; Theater für Oper und Balett

Das Paliaschwili Staatliche Akademische Theater für Oper und Ballett am Rustaweli-Prospekt wurde im Jahr 1897 erbaut. Es ist von einem kleinen Garten umgeben. Die barock-eklektische Fassade wird durch einen mit Holz verzierten Balkon und einen reich verzierten Eingang akzentuiert.

Das ehemalige Hotel London in der Atoneli-Straße wurde vom Architekten Otto Jakob Simonson entworfen und gehörte Aleksandre Subalaschwili. Das Hotel wurde 1875 eröffnet und war bis in die 1900er Jahre einer der luxuriösesten Orte der Stadt. Zu den Besuchern gehörten zu verschiedenen Zeiten Marjory Wardrop, die englische Gelehrte und Übersetzerin von «Der Recke im Tigerfell» und der norwegische Autor Knut Hamsun.

Georgiens architektonische Schätze: Traditionelle Balkonhäuser von Tbilissi

Diese Häuser bieten Besuchern die Möglichkeit, die charakteristische Architektur von Tbilissi zu betrachten. Tbilissi ist eine Stadt mit vielen Galerien, in der Jahrhunderte nebeneinander existieren und die Zeit stillzustehen scheint. Balkone aller Art – Holz-, Glas-, offene, geschnitzte, galerierte Höfe – sind ein wirklich charmantes Markenzeichen der Stadt Tbilissi.

Die Wohnhäuser in Dumas, Werzchli und Barataschwili Straßen stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und sind einer der bemerkenswerten Beispiele für Gebäude mit Zwischengeschoss in Tbilissi.

Das zweistöckige Haus in der Dumas-Straße stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und ist eines der künstlerisch raffinierten Beispiele für Wohngebäude in Tbilissi. Die Fassade folgt der Straßenkurve und ist mit einer Galerie mit drei Säulen und Bogenfenstern verziert. Die Seite mit Blick auf den Hof ist mit einer weiteren Galerie geschmückt. Dieser Balkon mit Fenster ist einer der besten in Tbilissi.

Balkonhaus im Zentrum von Tbilissi

Wohnhäuser mit schönen Balkonen verlaufen von Anfang bis Ende entlang der Barataschwili-Straße. Im Jahr 1979 hat der Architekt Kawlaschwili sie auf den heutigen Stand gebracht.

Das Verlagshaus der Zeitung Literaturuli Sakartwelo (Literarisches Georgien) am Gudiaschwili Platz ist eines der ältesten der verbliebenen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Besucher sollten auf die Dekorationen im Maschrabiyya-Stil und die geschnitzten Bögen mit Spuren klassizistischer Elemente achten.